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Frédéric Chopins (Фредерік Шопен) (реферат)

Язык: английский
Формат: реферат
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Реферат на тему:

Frederic Chopins (Фредерік Шопен)

Виконала: учениця 8 класу

Скрипнюк Юля

Februar oder 1. Maerz 1810 in ?elazowa Wola, Herzogtum Warschau[1]; †
17. Oktober 1849 in Paris) war ein polnischer Komponist und Pianist. Er
ist einer der einflussreichsten und populaersten Klavierkomponisten des
19. Jahrhunderts und gilt als bedeutendste Persoenlichkeit in der
Musikgeschichte Polens.

Inhaltsverzeichnis

Die fruehen Jahre

Chopin wurde als Fryderyk Franciszek Chopin in ?elazowa Wola (Polen)
geboren. Sein Geburtsdatum ist nicht eindeutig gesichert. Auf seiner
lateinisch geschriebenen Taufurkunde, die etwa 50 Jahre nach seinem Tode
entdeckt wurde, ist als Geburtsdatum der 22. Februar 1810 und als
Taufdatum der 23. April vermerkt. Taufort war die Wehrkirche von Brochow
(Polen). Auch die polnische Geburtsurkunde mit der eigenhaendigen
Unterschrift des Vaters bestaetigt den 22. Februar 1810.[2]
Moeglicherweise sind diese Eintragungen irrtuemlich eine Woche zu frueh
datiert und Chopins eigene Angabe[3], er sei am 1. Maerz 1810 geboren,
stimmt mit der Wahrheit ueberein.

Frederic Chopins Geburtshaus, heute ein Museum

Sein Vater Nicolas Chopin (1771–1844), ein Franzose, dessen Abstammung
umstritten ist, hatte auf dem vaeterlichen Weingut in Lothringen sein
Auskommen gehabt, wanderte aber 1788 nach Polen aus, verdingte sich dort
als Buerokraft und Hilfsarbeiter, nahm die polnische Staatsbuergerschaft
an, kaempfte im Russisch-Polnischen Krieg und dem folgenden
Ko?ciuszko-Aufstand auf der Seite Polens und arbeitete nach dem
Untergang des polnischen Staates als Hauslehrer fuer Franzoesisch in
verschiedenen adligen Familien. Als er die aus einem verarmten
polnischen Adelsgeschlecht stammende Justyna Krzy?anowska (* 1782), eine
Verwandte eines seiner Arbeitgeber, kennenlernte und am 2. Juni 1806
heiratete, begruesste ihre Familie diese Verbindung und vermittelte
Nicolas Chopin eine Stelle als Franzoesischlehrer an einem neu
gegruendeten Gymnasium. Nachdem die Chopins 1810 nach Warschau umgezogen
waren, nahmen sie einige Untermieter auf, darunter Julian Fontana, der
mit Frederic Chopin in lebenslanger Freundschaft verbunden war. Er war
bis zu seinem Umzug nach Amerika im Jahre 1841 als Kopist, Arrangeur,
Sekretaer und Impresario fuer Chopin taetig und veroeffentlichte nach
Chopins Tod einige von dessen nachgelassenen Werken.[4]

Frederic Chopin und seine drei Schwestern Ludwika (* 1807), Isabella (*
1811) und Emilia (* 1812) erhielten eine gruendliche Erziehung, die von
Herzlichkeit und Toleranz gepraegt war. Der Tradition zufolge war es
Aufgabe der Mutter sowie der Schwester Ludwika, den Jungen an das
Klavier heranzufuehren. Chopins musikalisches Talent zeigte sich frueh,
er galt als Wunderkind und komponierte schon im Alter von sieben Jahren.
Seine ersten Polonaisen B-Dur und g-Moll sind auf 1817 datiert und
liessen eine aussergewoehnliche improvisatorische Begabung erkennen.
Sein einziger Lehrer war in den Jahren von 1816 bis 1822 der polnische
Pianist und Violinist Wojciech Adalbert ?ywny.[5]

Im darauf folgenden Jahr 1818 spielte der Achtjaehrige anlaesslich einer
wohltaetigen Veranstaltung ein Konzert des oesterreichischen Komponisten
Adalbert Gyrowetz und trat seither in den Salons des polnischen
Hochadels und der Aristokratie auf.

Seit 1822 nahm Chopin Privatunterricht in Musiktheorie und Komposition
bei Jozef Elsner. Ein Jahr spaeter spielte er oeffentlich ein Konzert
von Ferdinand Ries.

Chopin absolvierte die Mittelschule (bis 1826) und studierte
anschliessend am Konservatorium zunaechst Kontrapunkt, dann auch
Musiktheorie, Generalbass und Komposition bei Jozef Elsner. Nebenher
besuchte er Vorlesungen an der Universitaet. Er komponierte eifrig und
legte die Ergebnisse seinem Lehrer Elsner vor, der dazu feststellte: „Er
meidet die ausgetretenen Pfade und gewoehnlichen Methoden, aber auch
sein Talent ist ungewoehnlich.“ Chopins zweites veroeffentlichtes Werk,
die unter der Opus-Zahl 2 erschienenen Variationen ueber das Thema La ci
darem la mano aus der Mozart-Oper Don Giovanni, erregte wenige Jahre
spaeter Aufsehen in Deutschland. 1831 schrieb der Komponist Robert
Schumann als Musikkritiker in der Leipziger Allgemeinen Musikalischen
Zeitung unter dem Titel Ein Werk II. mit dem Ausruf „Hut ab, Ihr Herren,
ein Genie“ eine huldigende Rezension ueber dieses Werk Chopins.[6] Im
Juli 1829 beendete Chopin sein Studium. In Elsners Beurteilung heisst
es: „Szopen Friderik. Szeczegolna zdolno??, geniusz muzyczny [Chopin
Frederic. Besondere Begabung, musikalisches Genie].“[7]

Warschau, Wien und Paris

Zwischen 1829 und 1831 hielt sich Chopin abwechselnd in Warschau, Wien
und in Paris auf. Er gab mehrere Konzerte, denen Publikum wie Fachpresse
grosses Lob zollte. Die Allgemeine Musikalische Zeitung in Leipzig hob
die „ausgezeichnete Zartheit seines Anschlags, eine unbeschreibliche
mechanische Fertigkeit, sein vollendetes, der tiefsten Empfindung
abgelauschtes Nuancieren“ hervor und bezeichnete ihn als „einen der
leuchtendsten Meteoren am musikalischen Horizont“. 1829 verliebte sich
Chopin in die Konservatoriumsschuelerin Konstancja G?adkowska. Die der
Angebeteten verheimlichte Leidenschaft liess nach, nachdem Nicolas
Chopin seinem Sohn wegen der 1830 im damaligen Kongresspolen
ausgebrochenen Aufstaende gegen die Fremdherrschaft riet, vorerst im
Ausland zu bleiben. 1831 siedelte Frederic Chopin endgueltig nach Paris
ueber. Der Abschied von seiner Heimat Polen fiel ihm nicht leicht.

„Die schoenste aller Welten“

Die Baulichkeiten und das Ambiente der Stadt sowie das grossstaedtische
Flair der Parisiens faszinierten ihn. „Die schoenste aller Welten“,
schrieb er in einem Brief nach Polen. Hier lernte er den von ihm als
Pianist verehrten Friedrich Kalkbrenner kennen, der ihm anbot, ihn drei
Jahre lang zu unterrichten. Doch Chopin lehnte ab, in der Sorge, seine
persoenliche Art des Klavierspiels zu verlieren. Selbstbewusst stellte
er fest, nichts werde „imstande sein, einen vielleicht allzukuehnen,
aber edlen Willen und Plan, sich eine neue Welt zu schaffen, zu
verwischen.“[8] Chopins Briefen kann man entnehmen, dass er den
Vermutungen seiner Freunde und seines Lehrers Jozef Elsner entgegentrat,
Kalkbrenner habe es nur darauf abgesehen, sich damit zu schmuecken, der
Lehrer Chopins zu sein.[9]

In Paris finanzierte Chopin seinen Lebensunterhalt mit Konzerten.
Zunaechst deckten die Einnahmen gerade die Kosten, Chopin war einfach
noch nicht bekannt genug. Ein einflussreicher Foerderer nahm ihn
schliesslich mit zu einem Empfang bei der Familie Rothschild. Sein
Klavierspiel entzueckte die Gaeste so sehr, dass er im Handumdrehen eine
Reihe von Klavierschuelern – und vornehmlich Klavierschuelerinnen –
gewonnen hatte. Dadurch hatte Chopin ab 1833 ein geregeltes Einkommen,
das durch Honorare fuer Konzerte und Kompositionen zusaetzlich
Aufstockung erfuhr. Seine Verhaeltnisse waren somit geordnet. Er konnte
sich eine private Kutsche und Bedienstete leisten und liess seine
Kleidung nur aus feinsten Stoffen fertigen. Sein aufwaendiger Lebensstil
verschlang so viel Geld, dass er sich bald genoetigt sah, statt vier
Stunden nun fuenf Stunden taeglich zu unterrichten.

Zu Chopins Freundeskreis zaehlten u.a. die Dichter Alfred de Musset,
Honore de Balzac, Heinrich Heine und Adam Mickiewicz, der Maler Eugene
Delacroix, die Musiker Franz Liszt, Ferdinand Hiller und Auguste
Franchomme sowie die Schriftstellerin George Sand. Letztere hatte er im
Hause Franz Liszts kennengelernt, und seine erste Reaktion auf diese in
Maennerkleidung auftretende, Zigarren rauchende Frau war pure Ablehnung:
„Was fuer eine unsympathische Frau sie doch ist! Ist sie denn wirklich
eine Frau? Ich moechte es fast bezweifeln.“ 1835 machte er in Leipzig,
vermittelt durch Felix Mendelssohn Bartholdy, Bekanntschaft mit Clara
Wieck und Robert Schumann sowie 1836 mit Adolph von Henselt in Karlsbad.

Die Zeit mit George Sand Frederic Chopin 1838. Zeichnung von Eugene
Delacroix

George Sand 1838. Gemaelde von Auguste Charpentier (1815–1880)

Als Chopin 1837 wegen einer ungluecklichen Liebe zu der damals
18-jaehrigen Maria Wodzi?ska in eine Lebenskrise geriet, war es die
sechs Jahre aeltere George Sand, die ihm sein seelisches Gleichgewicht
wiedergab. Auf den ersten Blick scheint dies verwunderlich: Maria
Wodzi?ska und George Sand hatten so gut wie nichts miteinander
gemeinsam. Wodzi?ska war ein femininer Typ, wie man sich das von
Toechtern aus gutem Hause wuenschte, wohingegen die Schriftstellerin
Sand sich als selbstbewusste, provozierende und antithetisch gebende
Persoenlichkeit darstellte. Aufgrund der Tatsache, dass Chopin sie beim
ersten Kennenlernen vehement abgelehnt hatte, blieben bei dem
Verhaeltnis der beiden zueinander als Liebesbeziehung viele Fragen
offen. George Sand war eine leidenschaftliche Frau, der eine ganze Reihe
zumeist juengere Maenner regelrecht verfielen. Ob das auch auf Chopin
zutraf, laesst sich nicht beantworten. George Sand hat nachtraeglich
zahlreiche an sie gerichtete Briefe vernichtet, sodass hierfuer keine
eindeutigen Belege ueberliefert sind. Zehn Jahre sollte diese intime
Beziehung dauern. In dieser Zeit hielt sich das Paar abwechselnd in
Paris sowie auf George Sands Landsitz in Nohant auf.

Valldemossa

Im November 1838 uebersiedelte George Sand mit ihren Kindern Maurice und
Solange nach Mallorca. Der Entschluss beruhte auf aerztlichem Rat, denn
man erwartete sich eine Verbesserung des Gesundheitszustandes von
Maurice, den eine rheumatische Erkrankung plagte. Aber auch Chopin, der
zeitlebens an Tuberkulose litt, erhoffte sich eine Linderung seines
Leidens durch ein milderes Klima und schloss sich der Familie an.
Maurice erholte sich sichtbar. Fuer Chopin stand der Aufenthalt in der
Kartause von Valldemossa jedoch unter keinem guten Stern. Die
Raeumlichkeiten waren zu kalt, und zum unleidlichen Wetter kam hinzu,
dass die Mallorquiner gegenueber dem nicht verheirateten Paar sehr
distanziert blieben. Gleich zu Anfang entwickelte Chopin alle Anzeichen
einer Lungenentzuendung, wie George Sand spaeter schriftlich beklagte.
Nach dreieinhalb Monaten verliessen Chopin und Sand die Insel am 13.
Februar 1839 wieder. So kurz dieser Zeitraum im Verhaeltnis zu den
uebrigen Jahren erscheinen mag, sowohl Chopin als auch George Sand hatte
dieses Ereignis stark mitgenommen. Aber anders als George Sand, die ihr
vernichtendes Urteil ueber die Mallorquiner gleich in dem Roman Ein
Winter auf Mallorca aufarbeitete, reagierte Chopin weniger nachtragend.
Der gern zitierte Brief vom 3. Dezember 1838 ueber die aerztliche Kunst
der Mallorquiner ist moeglicherweise weniger boshaft gemeint als
vielmehr Zeugnis seiner Selbstironie, derer Chopin sich oft bediente, um
mit seiner chronischen Erkrankung fertig zu werden.

„Die drei beruehmtesten Aerzte der ganzen Insel haben mich
untersucht; der eine beschnupperte, was ich ausspuckte, der zweite
klopfte dort, von wo ich spuckte, der dritte befuehlte und horchte, wie
ich spuckte. Der eine sagte, ich sei krepiert, der zweite meinte, dass
ich krepiere, der dritte, dass ich krepieren werde.“[10]

Auf Mallorca wurden die 24 Preludes op. 28 fertiggestellt, zu denen das
bekannte Regentropfenprelude zaehlt. Im Kontext dieses Musikstuecks wird
gern darauf verwiesen, wie unwohl Chopin sich in der unbehaglichen
Umgebung des Klosters gefuehlt habe. Ein Brief vom 28. Dezember 1838
belegt diese Annahme. Chopin schrieb an Julian Fontana:

„Nur einige Meilen entfernt zwischen Felsen und Meer liegt das
verlassene, gewaltige Kartaeuserkloster, in dem du dir mich in einer
Zelle mit Tuer, einem Tor, wie es nie in Paris eins gab, vorstellen
kannst, unfrisiert, ohne weisse Handschuhe, blass wie immer. Die Zelle
hat die Form eines hohen Sarges, das Deckengewoelbe ist gewaltig,
verstaubt, das Fenster klein, vor dem Fenster Orangen, Palmen,
Zypressen; gegenueber dem Fenster mein Bett auf Gurten unter einer
mauretanischen, filigranartigen Rosasse. Neben dem Bett ein nitouchable,
ein quadratisches Klappult, das mir kaum zum Schreiben dient, darauf ein
bleierner Leuchter […] mit einer Kerze, Bach, meine Kritzeleien und auch
anderer Notenkram … still … man koennte schreien … und noch still. Mit
einem Wort, ich schreibe Dir von einem seltsamen Ort“[11]

Nach George Sand litt Chopin in dieser Zeit oefter unter
Halluzinationen. Als George Sand mit ihren Kindern aufgrund stroemenden
Regens erst mitternaechtlich von einem Ausflug nach Palma zurueckkehrte,
sei Chopin vom Klavier aufgesprungen und habe geklagt: „Ach! Ich wusste
ja, dass ihr tot seid!“ – nur langsam sei ihm die Einsicht gekommen,
dass er irrte, dass alle lebten.[12]

Paris und Nohant

Nach der Rueckkehr aus Mallorca nahm Chopins Leben einen geregelten
Ablauf an. Die Winter waren dem Unterrichten, den gesellschaftlichen
Veranstaltungen, dem Kulturleben, den Salons und Chopins wenigen eigenen
Auftritten gewidmet, die Sommer verbrachte das Paar bis einschliesslich
1846 meist auf George Sands Landsitz Nohant. Dort fand Chopin Zeit und
Ruhe fuers Komponieren. Er empfing Freunde und beschaeftigte sich z. B.
in Gespraechen mit Delacroix mit aesthetischen Fragen. Er studierte dort
das Belcanto-Repertoire des 18. Jahrhunderts und Luigi Cherubinis Cours
de contrepoint et de fugue.[13] Eine beeindruckende Anzahl von Werken
entstand in dieser mit George Sand verbrachten Zeit.

Ende der Beziehung

Die Beziehung zwischen Chopin und George Sand endete 1847. Der Grund
hierfuer ist nicht eindeutig geklaert. Weder Chopin noch George Sand
haben zu ihrer Trennung Stellung bezogen. Bekannt ist, dass George Sand
zu der Zeit sehr konfliktfreudig auftrat. Dass ihre Tochter Solange sich
dem mittellosen Bildhauer Jean-Baptiste-Auguste Clesinger zugewandt
hatte, war Ausloeser fuer Familienstreitigkeiten, bei denen es zu
Handgreiflichkeiten zwischen dem Sohn Maurice und Clesinger bzw. der dem
Sohn beispringenden Mutter kam. Was im Einzelnen vorgefallen war, ist
nicht gesichert, weil es hierueber von Seiten George Sands sowie
Solanges unterschiedliche Versionen gibt. Chopin, von der Nachricht
brueskiert, dass Solange sich heimlich verlobt hatte, hielt gleichwohl
seine Freundschaft zu ihr aufrecht, was fuer George Sand einen
unglaublichen Affront darstellte.

Frueher Tod Chopins Grab in Paris

Im Laufe des Jahres 1847 verschlechterte sich Chopins Gesundheitszustand
ernstlich. Chopins Schuelerin Jane Stirling, die bis zum Zerwuerfnis
Chopins mit George Sand eher im Hintergrund fuer Chopin gewirkt hatte,
nahm sich nach der Trennung des Paares der Anliegen Chopins an und
versuchte dessen immer deutlicher werdende Melancholie zu zerstreuen. Am
16. Februar 1848 trat Chopin letztmals bei Pleyel auf.[14]

Der 1848 ausgebrochenen Revolution entging Chopin durch eine sieben
Monate dauernde Reise nach Grossbritannien, die Jane Stirling
organisiert hatte. Zurueck in Paris nahm er seine Unterrichtstaetigkeit
wieder auf, was ihm wegen seiner nachlassenden Kraefte allerdings nur
sehr unregelmaessig gelang.[15]

Chopin starb am 17. Oktober 1849 im Alter von 39 Jahren in seiner
Wohnung an der Place Vendome Nr. 12 im Pariser Zentrum, wahrscheinlich
an den Folgen der ihn vermutlich jahrzehntelang quaelenden
Mukoviszidose.[16] Zum Zeitpunkt seines Todes wachten enge Freunde,
unter anderem auch George Sands Tochter Solange Clesinger, an seinem
Bett. Am darauffolgenden Morgen nahm Jean-Baptiste-Auguste Clesinger
Chopin die Totenmaske ab und fertigte einen Abguss von dessen linker
Hand an.

Chopin wurde auf dem Friedhof Pere Lachaise beerdigt. Sein Herz wurde
auf Chopins Wunsch nach Warschau gebracht und dort in der
Heiligkreuzkirche beigesetzt.

Werke

Chopins Hauptwerk ist fuer Klavier geschrieben. Das Violoncello ist in
vier Kompositionen vorgesehen, im Ende der 1820er Jahre entstandenen
Klaviertrio und in der Introduction et Polonaise brillante fuer Klavier
und Violoncello sowie im gemeinsam mit seinem Cellisten-Freund Auguste
Franchomme verfassten Grand Duo ueber Themen aus Meyerbeers Oper „Robert
der Teufel“ und in seiner spaeten Sonate fuer Violoncello und Klavier.
Seine wenigen, nicht fuer die Veroeffentlichung bestimmten Lieder
erlangten nie die Bedeutung, wie sie beispielsweise die Lieder des
gleichaltrigen Robert Schumann erreichten.

Schon in seinem Unterricht bei Elsner war ihm die Oper nahegebracht
worden. Er begeisterte sich fuer den Freischuetz und vor allem fuer die
italienische Oper. Mit Vincenzo Bellini war er befreundet. Liedformen
und kantable Melodien sowie die Verzierungskunst des Belcanto spielten
auch von daher in seinen Instrumentalwerken eine grosse Rolle. Typisch
fuer ihn wurde eine ornamentale Melodik, die mit ihrer relativ freien
rhythmischen Entfaltung deutlich vom Vokalen mitgepraegt worden ist.

Eine weitere bedeutende Quelle von Chopins Stil war die brillante
Virtuosenliteratur. Der Einfluss von Ignaz Moscheles, Friedrich
Kalkbrenner, Carl Maria von Weber und vor allem von Johann Nepomuk
Hummel sowie der auch bei Elsner ausgebildeten Maria Szymanowska ist
nicht zu unterschaetzen. An den Werken dieser Komponisten und Pianisten
geschult, entwickelte Chopin seinen unverkennbaren eigenen Klavierstil,
in dem die Brillanz ein neben dem Ausdruck wichtiger Faktor ist.

Die Analysen Haydn’scher und Mozart’scher Werke und seine Bach-Studien
bei Elsner lehrten Chopin konzentrierte und akribische Arbeit an seinen
Kompositionsentwuerfen. Oft feilte er – wie an seiner Ballade Nr. 1 –
mehrere Jahre lang an einem Werk, bevor es endgueltige Gestalt annahm.
„Er […] wiederholte und aenderte einen Takt hundertmal, schrieb ihn
nieder und strich ihn ebensooft wieder aus, um am naechsten Tag seine
Arbeit mit der gleichen minutioesen, verzweifelten Beharrlichkeit
fortzusetzen.“[17]

Zur kantablen Melodik und zum virtuosen Klaviersatz seiner Kompositionen
kommt eine hochexpressive Harmonik, die souveraen mit Chromatik,
Enharmonik und alterierten Akkorden umgeht und ganz eigene Wirkungen
hervorruft.

Sein Lehrer Elsner bestaerkte Chopin in der Hinwendung zu polnisch
nationaler Musik, namentlich zu den polnischen Volkstaenzen und
-liedern. Deren Merkmale finden sich nicht nur in den
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Als Pole hat Chopin – wie seine Landsleute Karol Kurpi?ski und Maria
Szymanowska – den heimatlichen Taenzen Polonaise und Mazurka ein Denkmal
gesetzt.

Das frueheste von Chopin im Druck erhaltene Stueck ist eine Polonaise in
g-Moll (K. 889) von 1817. Werke dieser Gattung komponierte er immer
wieder. Einige Polonaisen ohne Opuszahl sind Jugendwerke, die Chopin
spaeter nicht veroeffentlichen wollte, weil sie ihm zu schlicht waren.
Zunaechst orientierte er sich an den Polonaisen Micha? Ogi?skis, Jozef
Elsners, Johann Nepomuk Hummels und Carl Maria von Webers. Seine
spaeteren, in Paris entstandenen Werke dieser Gattung machen sich von
den Vorbildern frei. Die meisten von ihnen verfuegen (ab op. 26 Nr.1)
ueber eine kadenzierende Auftaktphrase, welche die Stuecke formal
gliedert.

Die Mazurka war, anders als die Polonaise, Anfang des 19. Jahrhunderts
eine recht neue Gattung der Klaviermusik, die sich aber schnell in ganz
Europa etablierte. Chopin hoerte Mazurken sowohl in den staedtischen
Salons, als auch deren folkloristische Urformen Masur, Kujawiak und
Oberek[18] waehrend seiner Sommeraufenthalte auf dem polnischen Land.
Mit 15 Jahren schrieb er seine erste Mazurka (B-Dur K. 891–895).
Stilistische Merkmale seiner Mazurken sind u. a. die Verwendung der
Chromatik, modale Wendungen und zuweilen ein Bass mit Quint-Bordun. Ab
op.6 (entst. 1830-32) veroeffentlichte er Mazurken meist in Form von
Zyklen, wobei oft das letzte Stueck einen gross angelegten Abschluss
bildet.

Generell eignen sich Chopins Polonaisen, Mazurken und Walzer nicht zum
Tanzen. Sie sind – wie bei einigen anderen Komponisten seiner Zeit –
vielmehr oft fuer einen virtuosen Vortrag konzipierte stilisierte und
poetisierte Taenze in denen nur noch der rhythmische Gestus an die
urspruengliche Tanzfunktion erinnert. [19]

Aehnlich verhaelt es sich mit seinen Walzern: Ebenfalls meist in raschem
Tempo konzipiert, lassen sich mit diesen Werken keine Runden auf dem
Parkett drehen. Chopins Walzer sind fuer den Salon komponiert, darauf
angelegt, angenehm zu unterhalten. Deshalb ist es nicht verwunderlich,
dass Chopin diese Stuecke mit wenigen Ausnahmen in Dur-Tonarten setzte,
stehen diese doch nach dem abendlaendischen Harmonieverstaendnis fuer
eine freudvollere Stimmung als die Moll-Tonarten. Der beruehmte
Minutenwalzer ist uebrigens – anders, als man es haeufig hoert – nicht
darauf angelegt, moeglichst in einer Minute gespielt zu werden. Eine zu
grosse Hast beim Vortrag verdirbt diese Miniatur. Dieser Walzer ist auch
unter dem Namen „Petit chien“ bekannt, da Chopin einer Ueberlieferung
nach durch den Anblick eines jungen Hundes, der versuchte, seinen
eigenen Schwanz zu fangen, zu dem sich staendig um den Ton as drehenden
Hauptthema inspiriert worden sein soll.

Etueden

Chopins epochale Etueden op. 10 und op. 25 sowie die drei postum
veroeffentlichten Werke dieser Gattung widmen sich technischen
Problemen, sind aber gleichwohl fuer konzertante Auffuehrungen geeignet.
Chopin betrat hier Neuland. Bisher waren Uebungsstuecke (etwa von Carl
Czerny, Muzio Clementi und Johann Baptist Cramer) vorwiegend technisch
und paedagogisch orientiert. Im Jahrhundert der Romantik sind nun solche
Werke nicht mehr ausschliesslich der spieltechnischen Vervollkommnung
zugedacht. Chopins Etueden sind vielmehr hochexpressive
Charakterstuecke, in denen Chopin die Ausdrucksmoeglichkeiten und
technischen Voraussetzungen des Klaviers systematisch erforschte und mit
ihnen zu einem unverwechselbaren Personalstil gelangte. Auch Franz Liszt
und weitere Pianisten seiner Zeit, wie beispielsweise Adolf Henselt und
Charles Valentin Alkan, sowie spaeter Alexander Skrjabin und Claude
Debussy sind bei der Weiterentwicklung von Etueden aehnlich verfahren.

Vergleich der Anfangstakte von J. S. Bach, WTK I, Praeludium I, und Fr.
Chopin, op.10, Nr.1

Chopins Etueden fussen zwar teilweise auf J. S. Bachs Praeludien aus dem
ersten Teil des Wohltemperierten Klaviers, erweitern aber deren
klaviertechnische und harmonische Dimensionen wesentlich. Dieser
Zusammenhang und der Unterschied werden deutlich, wenn man
beispielsweise Bachs akkordisches C-Dur-Praeludium mit der Etuede op.10
Nr.1 und Bachs Praeludium D-Dur mit op.10 Nr.2 vergleicht.

D

h

mte Revolutionsetuede (op.10 Nr.12) in c-Moll – eine Melodie in der
rechten Hand ueber einer technisch anspruchsvollen Sechzehntelbewegung
in der Linken – soll anlaesslich der Niederschlagung des polnischen
Novemberaufstandes 1830 entstanden sein. Beliebtheit erfreut sich auch
die Etuede op. 10 Nr. 5 in Ges-Dur, die unter dem Beinamen Etuede auf
den schwarzen Tasten bekannt ist. Dabei ist es aber nur die rechte Hand,
die ausschliesslich auf den schwarzen Tasten daherwirbelt. In der
Sammlung op. 25 fasziniert auch die Nr. 11 in a-Moll sehr (Winterwind):
Das choralartige, wehmuetige Thema wird kurz vorgestellt und dann von
virtuosen Passagen in der Oberstimme begleitet.

Nocturnes 11 gegen 6 und 22 gegen 12 Toene aus Chopins Nocturne Opus 9,
Nr. 1: eine rhythmisch freie Ornamentalmelodie schwebt ueber einer
gleichmaessigen Begleitung.

Eine andere von Chopin weiterentwickelte Werkgruppe sind die 21
Nocturnes. Er baut mit ihnen auf den Nocturnes des Iren John Field auf,
der grossen Einfluss auf ihn hatte. Chopins Werke weisen dabei einen
groesseren harmonischen Gehalt, abwechslungsreichere Rhythmik und eine
geschmeidigere Melodik auf. Auf Virtuositaet wird zugunsten des
Gefuehlsausdrucks weitgehend verzichtet. Die Melodien orientieren sich
deutlich am Stil des Belcanto Gioachino Rossinis und Vincenzo Bellinis.
Ab Opus 27 veroeffentlichte Chopin die Nocturnes durchweg paarweise. Sie
sind miteinander durch ihren antithetischen Charakter verbunden.

Preludes

Die 24 Preludes op. 28 sind, wie erwaehnt, waehrend des Aufenthalts auf
Mallorca in ihrer endgueltigen Fassung zusammengestellt worden. Robert
Schumann fand sie „merkwuerdig“. Seine Charakterisierung der Preludes
erfasst die grosse Vielfalt an Ausdruck und Form:

„[…] es sind Skizzen, Etudenanfaenge, oder will man, Ruinen,
einzelne Adlerfittige, alles bunt und wild durcheinander. Aber mit
seiner Perlenschrift steht in jedem der Stuecke ‚Friedrich Chopin
schrieb’s‘; man erkennt ihn in den Pausen am heftigen Athmen. Er ist und
bleibt der kuehnste und stolzeste Dichtergeist der Zeit. Auch Krankes,
Fieberndes, Abstossendes enthaelt das Heft; so suche jeder, was ihm
frommt und bleibe nur der Philister weg.“[20]

Chopin am Klavier, 1838, kurz vor seiner Reise nach Mallorca

24 Preludes sind es, weil jeder Tonart eines zugedacht ist. Sie sind in
der Reihenfolge des Quintenzirkels aufwaerts angeordnet, stets im
Wechsel der Dur- und der ihr zugehoerigen parallelen Moll-Tonart. Bei
diesem Gang durch die Tonarten geschieht die enharmonische Verwechslung
mit dem Prelude Nr. 14, das Chopin nicht in dis-Moll, sondern in es-Moll
notierte. Im kompositorischen Mikrokosmos dieser Preludes findet man den
Widerschein zahlreicher anderer Gattungen, so gleichen einige Stuecke
den Etueden, andere den Nocturnes, Trauermaerschen und Mazurken. Ihre
grosse Ausdrucksstaerke hat immer dazu verfuehrt, ihnen
Aussermusikalisches zuzuordnen. Typisch dafuer ist die Legende von der
Entstehung des Prelude Nr. 15 in Des-Dur. Verschiedentlich wird
angenommen, er habe es in der Nacht komponiert, in der George Sand mit
ihren Kindern wegen eines Unwetters so spaet aus Palma zurueckgekehrt
war und Chopin in verwirrtem Zustand antraf. George Sand kommt auf die
Begebenheit zu sprechen:

„Er kam sich vor, als waere er in einem See ertrunken; schwere,
eisige Wassertropfen fielen ihm im Takt auf die Brust. Als ich ihn
aufhorchen hiess, denn man konnte tatsaechlich den gleichmaessigen Takt
von Tropfen hoeren, die auf das Dach fielen, bestand er darauf, das
nicht gehoert zu haben. Er wurde sogar aergerlich, als ich von
Tonmalerei sprach, und verwahrte sich heftig und mit Recht gegen solche
einfaeltigen musikalischen Nachahmungen von akustischen Eindruecken.“

– George Sand[12]

Dennoch ist spaeter dem Prelude Nr. 15 der Beiname Regentropfen-Prelude
gegeben worden. Nahezu durch das ganze Stueck wird in den Mittelstimmen
der Ton as bzw. enharmonisch verwechselt gis in Achteln wiederholt, was
an ein gleichmaessiges Tropfen erinnern mag. Von einer bestimmten
Komposition schrieb Sand indessen nicht. Deshalb kaemen auch andere
Preludes, z. B. das sechste in h-Moll, als Regentropfen-Prelude in
Frage. Chopin selbst freilich lehnte die programmatische Unterlegung
seiner Werke mit Aussermusikalischem ganz allgemein ab.

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